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01.02.2007 - Gasmarkt

Gasmarkt: Wettbewerb kommt kaum voran
Wenn es auf dem deutschen Gasmarkt einen Hauch von Wettbewerb gibt, ist es der Bundesnetzagentur zu verdanken. Doch ein Anbieterwechsel ist erst in wenigen Regionen möglich. Für mehr Wettbewerb soll jetzt ein neu verhandelter Netzzugang sorgen.

Der Düsseldorfer Eon-Konzern, dessen Tochter Ruhrgas den deutschen Markt beherrscht, hat das erste bundes-weite Angebot entwickelt. Unter der Marke „E wie einfach“ bietet der Konzern seit Februar Strom und Gas über das Internet an – und tritt damit in Wettbewerb zu den Stadtwerken, obwohl er Anteile an über 200 kommunalen Unternehmen hält. Die wenigen tausend neuen Gaskunden versorgt „E“ meist über „Beistellung“. Das heißt: Eon kauft das Gas vor der Haustür der Kunden vom alten Lieferanten und verkauft es billiger weiter. Ein reines Zuschussgeschäft, mit dem Eon Wettbewerb simuliert.

Scheinbar versuchen die Gaskonzerne ihr Kartell zu schützen und neue Konkurrenz zu behindern. Bislang geht die Liberalisierung im Gasmarkt nur in Trippelschritten voran. Vom erklärten Ziel, dass jeder der 18 Millionen Haushalte, die mit Gas heizen, seinen Lieferanten unter mehreren Anbietern frei wählen kann, ist Deutschland faktisch noch weit entfernt. Anders als beim Strommarkt unterliegt die Gaswirtschaft komplexen Transport-restriktionen und außenwirtschaftlichen Abhäng-igkeiten. Es gibt zwei Gassorten, die aber nicht 16 unterschiedliche Marktgebiete rechtfertigen, wie sie die Gasnetzbetreiber aufrechterhalten. Mit einem neuen Vertragsmodell hofft die Bundesnetzagentur, in Kürze einen massengeschäftstauglichen Netzzugang durchzusetzen.

Ob dies bereits der Durchbruch zu echtem Wettbewerb mit diskriminierungsfreiem und effizientem Netzzugang für neue Wettbewerber ist, muss angesichts vieler noch getrennter Marktgebiete und fehlender flächendeckender Angebote neuer Gasanbieter bezweifelt werden.

Quelle: Haus und Grund Report 02/2007